ZAMAR: Lucrecia Martel Don Diego de Zama, ein Beamter der spanischen Krone, wartet im Paraguay des Jahres 1790 auf einen Brief des Königs. Doch das ersehnte Schreiben, das ihm erlauben würde, endlich den gottverlassenen Außenposten des spanischen Kolonialreiches zu verlassen und ins heimatliche Spanien zu seiner Familie zurückzukehren, trifft nie ein.
Aus diesem knappen Handlungsgerüst heraus entwickelt Lucrecia Martel, die 2001 mit ihrem Erstling LA CIÉNAGA zu den Mitbegründerinnen der „argentinischen Nouvelle Vague” gehörte, ein optisches und akustisches Feuerwerk, bei dem sich superbe Kamera und hervorragendes Sound-Design in idealer Weise ergänzen. Basierend auf dem gleichnamigen, 1956 erschienenen Roman von Martels Landsmann Antonio de Benedetto, einem vergessenen Zeitgenossen von Borges und Cortázar, ist diese eigenwillige Literaturverfilmung gleichermaßen ein delirierender Tropentraum und eine Abrechnung mit Kolonialismus und Rassismus. (Geri Krebs, nzz.ch) Argentinien/Brasilien/Spanien/Frankreich/Niederlande/Mexico/Portugal u.a. 2017; Regie: Lucrecia Martel; Buch: Lucrecia Martel, nach dem Roman von Antonio di Benedetto; Kamera: Rui Poças; DarstellerInnen: Daniel Giménez Cacho (Don Diego de Zama), Lola Dueñas (Luciana Piñares de Luenga), Matheus Nachtergaele (Vicuña Porto), Juan Minujín (Ventura Prieto), Rafael Spregelburd (Capitán Hipólito Parrilla) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 115min; spanische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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