cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
29
Sa
30
So
31
Mo
01
Di
02
Mi
03
Do
04

Keine Spielzeit in dieser Woche




ANNE CLARK – I’LL WALK OUT INTO TOMORROW

R: Claus Withopf

Anne Clark, Ikone der Musikgeschichte und grandiose Pionierin der Spoken Word-Kunst, steht seit mehr als 30 Jahren auf der Bühne. Sie verwandelt Sprache in einzigartige Musik. Mit dem Lied „Sleeper in Metropolis” war nach Punk und New Wave 1984 plötzlich eine neue Stimme da. Rau klang sie, jenseits der Schönheit des poetischen Ge­sangs und doch irgendwie lyrisch. Metallisch, rhythmisch und vor allem nicht gesungen, sondern gesprochen zu synthetischen, elektronischen Klängen. Diese Art des Vortrags, jene Spoken Poetry, gab es in der Popmusik davor eher selten. Allenfalls in den USA, wo Laurie Anderson mit Synthesizer und Stimme experimentierte und dazu auf einer gläsernen Geige spielte. Mit Anne Clark hatte die Amerikanerin Laurie An­derson ihr englisches Gegenüber gefunden. Doch nach einschneidenden Konfrontationen mit ihrer Plattenfirma verschwand sie von der musikalischen Bildfläche und erfand sich in der stillen Ein­sam­keit Nor­wegens neu.
Zehn Jahre begleitete der Filmemacher Claus Withopf Anne Clark, um 30 Jahre Schaffen im Wechsel popmusikalischer Moden zu dokumentieren. Er zeigt ihre Anfänge in den Nachwehen des Punk und ihre innovativen musikalischen Kompositionen. Withopf weiß tatsächlich, was er tut. Atmosphärisch dicht lässt er die Texte typografisch aufscheinen, findet wunderbare Naturaufnahmen, um die Songs zu bebildern und sich von den Studioaufnahmen zu entfernen und erschöpft sich nicht in trivialen Informationen, sondern bleibt auch selbst poetisch. Withopf ist sehr nahe dran an seinem Sujet und folgt dem ungeschriebenen Gesetz, dass ein Dokumentarfilm, zumal fürs Kino, sich auf die Aussagen seiner Protagonisten zu verlassen hat. Hier ist es einzig Anne Clark – und das gibt dem Film seine poetische Kraft. (nach: epd-film.de)


Deutschland 2018; Regie & Konzept: Claus Withopf; Kamera: Claus Withopf, Nina Werth, Daniel Meinl; Schnitt: André Bendocchi-Alves; (DCP; Farbe; 84min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat