cinematograph 

Museumstraße 31   T 0 512 560470  50

leokino

Anichstraße 36   T 0 512 560470
filmstill
Fr
12
Sa
13
So
14
Mo
15
Di
16
Mi
17
Do
18

Keine Spielzeit in dieser Woche


Fr
19
Sa
20
So
21
Mo
22
Di
23
Mi
24
Do
25

Keine Spielzeit in dieser Woche




WAS UNS BINDET

R: Ivette Löcker

Ivette Löcker besucht ihre Familie im Lungau. Dort soll das Bauernhaus an die Kinder übergeben werden. Ebenso wie das alte Gebäude vom Schimmel befallen ist, erweist sich das familiäre Konstrukt als zunehmend porös. Eine filmische Familienaufstellung, die auch zur Er­zäh­lung über das Leben auf dem Land wird – ein spannungsgeladenes Porträt einer Familie, in der vieles unausgesprochen bleibt, manches zu oft gesagt wird und das plötzliche Umschalten von Distanz auf Nähe zum Hochkochen der Emotionen führt.
Ivette Löcker: „Gerade als ich geglaubt habe, endlich mit meinen Gefühlen für meine Eltern und meine Herkunft im Reinen zu sein, vererbt mir mein Vater zur Hälfte sein altes, baufälliges Bauernhaus. Seither lastet das Erbe wie ein Felsbrocken auf mir. Ich leide unter Atemnot. Ich merke: Die Auseinandersetzung mit meiner Familie beginnt erst jetzt.”
„Zuerst macht der Vater das Geständnis, immer wieder eine Freundin (die Mutter: „was heißt eine, viele!”) gehabt zu haben, und dann entdeckt man, dass die beiden ein Arrangement leben: Er lebt unten im Keller, sie oben im Haus – und man denkt möglicherweise an eine moderne Familienkonstellation. Doch die Fassade bröckelt schnell und das zweckbringende Arrangement ist das pure Unglück. Oder eben nicht: Denn eigentlich kann man hier lesen, wie nahe Glück und Unglück beieinander liegen können, wer wem was wann vererbt und wie nervig die eigenen Eltern sein können – ob sie reden, oder nicht. Mit Witz und Humor fängt die Regisseurin eigene Ge­fühle, Nähe und Distanz zwischen allen Beteiligten ein. Ihr Blick nimmt dabei auch die kleinen Gesten des Wohlseins und Miteinanders wahr. Ivette Löcker gelingt ein mutiges Beschreiben des eigenen Fa­mi­liengeflechts und sie öffnet damit die Möglichkeit, über das Konstrukt Familie im Allgemeinen nachzudenken.” (Jury, Diagonale)
- Großer Diagonalepreis für den Besten Dokumentarfilm 2017

Österreich 2017, Regie & Buch: Ivette Löcker; Kamera: Frank Amann; Schnitt: Michael Palm; (DCP; 16:9; Farbe; 102min).


  
Filmplakat