GOOD TIMER: Benny & Josh Safdie Wenn Ben und Josh Safdie für eines gut sind, dann für Filme, die die Erwartungen des Publikums konstant unterlaufen und die rigoros ihr eigenes Ding durchziehen. Mit GOOD TIME liefern sie nun einen Wahnsinnstrip durch die Nacht und einen der auffallendsten Filme des Jahres.
So eine richtige „Good Time” haben die Brüder Nick und Connie nicht. Aber sie haben einen Plan. Connie will eine Bank überfallen und braucht dafür seinen Bruder Nick als moralische Unterstützung. Zu mehr ist dieser auch nicht fähig, denn Nick ist schwerhörig und geistig stark beeinträchtigt. Der Banküberfall klappt jedenfalls. Doch dann bricht Chaos über die Brüder herein.
Good Time ist ein echtes Straßendrama in der Tradition von New-Hollywood-Filmen wie MEAN STREETS oder DOG DAY AFTERNOON. Am Anfang steht ein Banküberfall, dann führt jede Aktion in diesem Film nur zu neuen Kalamitäten. Die Jagd nach dem Geld ermöglicht nur flüchtige Begegnungen; sie schafft schiefe Allianzen, denen die Vertrauensbasis fehlt. Die große Qualität dieser filmischen Tour durch eine lange Nacht liegt in der Ausmalung von Randzonen und ihren Bewohnern. Das Haus einer afroamerikanischen Familie dient als unübliches Versteck, ein heruntergekommener Vergnügungspark wird zum morbiden Ort einer Schatzsuche. Das Regisseur-Duo Safdie schafft eine hypnotische Atmosphäre, die sich den engen Räumen der Kamera und dem sehr rhythmisch gesetzten Schnitt verdankt.
(nach: kino-zeit.de; derstandard.at)
USA 2017; Regie: Benny & Josh Safdie; Buch: Ronald Bronstein, Josh Safdie; Kamera: Sean Price Williams; Schnitt: Ronald Bronstein, Benny Safdie; DarstellerInnen: Robert Pattinson (Connie Nikas), Benny Safdie (Nick Nikas), Jennifer Jason Leigh (Corey Ellman) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 101min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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