FORUSHANDETHE SALESMAN R: Asghar Farhadi Lehrer Emad und seine Frau Rana sind ein liberales und kulturinteressiertes Paar. So studieren sie zusammen in ihrer Laientheatergruppe Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden” ein. Eines Tages müssen sie aus ihrem baufälligen Haus ausziehen. Als Notlösung vermittelt ihnen ein Bekannter aus dem Theater eine neue Wohnung. Dort wird Rana eines Abends, als sie alleine zu Hause ist, von einem fremden Mann überfallen und am Kopf verletzt. Es stellt sich heraus, dass die Vormieterin eine Prostituierte war. Niemand hatte ihnen vor dem Umzug von diesem Umstand erzählt. Die traumatisierte junge Frau will trotzdem auf keinen Fall zur Polizei. Als der bis dahin verständnisvoll auftretende Emad merkt, dass sie sich immer mehr von ihm distanziert, sinnt er auf Rache gegen den Einbrecher. Asghar Farhadi gehört spätestens seit seinem auf der Berlinale und bei den Oscar ® s prämierten Film NADER UND SIMIN zu den wichtigsten zeitgenössischen Filmemachern des Iran. Auf meisterhafte Art gelingt es Farhadi, alltägliche Situationen mit einer Spannung anzureichern, die an Alfred Hitchcock erinnert und die er in aller Ruhe und äußerst präzise aufbaut. Typisch für Farhadi sind dabei die Blickwinkel, die häufig Fenster und Türen als Durchblicke verwenden und so den Blick nach draußen (auf die Gesellschaft) und drinnen (auf die Paarbeziehung) verdeutlichen. FORUSHANDE dreht sich letztlich um Rache, Schuld und Vergebung – und um einen Mann, der durch das Streben nach vermeintlichen Idealen seine Liebsten im Stich lässt. So wie Willy Loman, der Protagonist von Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden”. (nach: kino.de; kino-zeit.de)
Iran/Frankreich 2016; Regie & Buch: Asghar Farhadi; Schnitt: Hayedeh Safiyari; Kamera: Hossein Jafarian; DarstellerInnen: Taraneh Alidoosti (Rana), Shahab Hosseini (Emad), Babak Karimi (Babak), Mina Sadati (Sanam) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 125min; persische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
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