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A HOUSE IN BERLIN

EIN HAUS IN BERLIN

R: Cynthia Beatt

Was geschieht, wenn die so genannten Zeitzeug_innen sterben und nachfolgenden Generationen nicht mehr darüber berichten können, was wirklich geschah? Wie kann die eigene Geschichte rekonstruiert werden, wenn frau von ihren Wurzeln abgeschnitten ist? Stella, eine Literaturdozentin in Glasgow, erbt unerwartet ein Haus in Berlin, das ihrem Großonkel nach einem langen Restitutionsverfahren zugesprochen wurde. Diese Erbschaft wird zum Auslöser, um vor Ort in Berlin und Rotterdam nach Spuren ihrer Vorfahren zu suchen, die sie nicht kannte. Die individuelle Spurensuche wird zusehends zu einer Rekonstruktion der jüdischen Geschichte Berlins anhand von Briefen, Literatur, langen Spaziergängen, Betrachtungen über Architektur, Fotographie, Besuchen von Gedächtnisorten, Archiven und den letzten Personen, die etwas über „damals“ sagen könnten. Zugleich wird Stella mit den Themen Gentrifizierung, Enteignung und Vertreibung im Berlin von heute konfrontiert.
„Der Film schildert, wie die Geister der Vergangenheit zurückkehren und Stella in eine Krise stürzen, doch die Klarheit und sinnliche Schönheit der Bilder setzen der Beklemmung ein Gefühl von Weite und Offenheit entgegen.“ (Claudia Lenssen in: Tagesspiegel) Und schließlich öffnet sich ein Fenster in eine Zukunft und einen neuen Raum, die Stella vor dem Antritt ihres Erbes verschlossen waren.
Die Wahlberlinerin Cynthia Beatt hat sich 15 Jahre lang mit der Realisierung dieses Langfilms und den Themen Holocaust, Zionismus und der gegenwärtigen Situtation der Palästinenser_innen in Israel auseinandergesetzt. Die Geschichte und Gegenwart Berlins spielten bereits 1988 in Beatts experimentellem Kurzfilm CYCLING THE FRAME eine wichtige Rolle. Damals ließ sie Tilda Swinton die Berliner Mauer entlang radeln. 21 Jahre später wurde mit einem weiteren Kurzfilm – THE INVISIBLE FRAME – die Fahrradtour mit Swinton durch das vereinte Berlin entlang der längst verschwundenen Mauer wiederholt. „Beide Filme [...] sind Freundschaftsdienst und Liebeserklärung an die gebeutelte Stadt in einem.“ (Marli Feldvoß in: epd Film). In gewisser Weise gilt dieses Urteil auch für A HOUSE IN BERLIN.

Deutschland/Großbritannien 2014: Regie, Schnitt: Cynthia Beatt; Drehbuch: Charlie Gormley, Cynthia Beatt; Kamera: Ute Freund, Cornelius Plache, Armin Dierolf, Cynthia Beatt; Ton: Andrea Jetter, Justus Beyer; Musik: Marlon Beatt, Magnolia Beacon; Darsteller_innen: Susan Vidler, Isi Metzstein, Clemens Schick, Peter Knaack, Achim Buch, Maria Heiden, Doris Egbring-Kahn, u.a.; (DCP; Farbe; 96min.; englische Originaldialoge mit deutschen UT und deutschsprachiger Erzählstimme)


  
Filmplakat