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DIE GETRÄUMTEN

R: Ruth Beckermann

Ruth Beckermann lässt zwei Schauspieler den Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan vorlesen. Das genügt, um im Kopf des Zuschauers den Film einer unerfüllten Liebe entstehen zu lassen.
Die dramatische, rauschhafte, aber auch unendlich traurige Liebes­geschichte zwischen Bachmann und Celan beginnt 1948, als sie 22 und er 27 Jahre alt ist, und sie endet mit dem Suizid Celans 1970 in Paris. Für Ingeborg Bachmann ist es die große Liebe ihres Lebens, und doch hört sie nie auf, in ihm den Fremden zu sehen und ein bisschen wohl auch zu fürchten: einen Juden aus Czernowitz, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind, während sie selbst nichts dergleichen erlebt hat. Sie liebt ihn und stößt an Grenzen, an ihre eigenen und an seine. Es geht nicht immer nett zu in diesen packenden Briefen. In einem Moment des Zweifels fragt sie: „Sind wir nur die Geträum­ten?”
Zwei junge Schauspieler, Anja Plaschg (bekannter als die Musikerin Soap&Skin) und Laurence Rupp, treffen sich in einem Tonstudio, um aus der Korrespondenz zu lesen. Die dramatisch schwankenden Ge­füh­le der Briefe – zwischen Rausch und Verlustangst, Entzücken und Erschrecken, Nähe und Fremdheit – gehen auf die Schauspieler über. Aber sie amüsieren sich auch, streiten, rauchen, reden über Tat­toos und Musik. Ob die Liebe damals oder die Liebe heute, ob In­sze­nie­rung oder Dokumentation: Wo die Ebenen verschwimmen, schlägt das Herz des Films. (nach: critic.de, grandfilm.de)
„Eine Dramaturgie von Intimität und inszenierter Vortragssituation, von Text, Körper, Gesicht und Raum, Sprechen und Zuhören. Ruth Be­­ckermanns Die Geträumten wird dem Dialogischen des mehr als zwan­zig Jahre umfassenden Briefwechsels ebenso gerecht wie der teils schmerzhaft einsamen Innenwelt der beiden Schriftsteller/innen. Der Film verdichtet das Textmaterial, lässt ihm dabei aber immer genügend Raum zum Nachklingen. Durch die Abfolge von Sprechsze­nen und Rauchpausen, in denen sich das Aufeinandertreffen der Mu­si­kerin Anja Plaschg und des Schauspielers Laurence Rupp zu einer of­fenen Parallelerzählung gestaltet, bekommt der literarische Text sei­nen Platz in der Gegenwart. Wir sind begeistert!” (aus der Jurybegründung der Diagonale 2016 für die Wahl zum „Bes­ten Spielfilm”)

Österreich 2016; Regie: Ruth Beckermann; Buch: Ina Hartwig & Ruth Beckermann, nach den Briefen von Paul Celan und Ingeborg Bachmann; Kamera: Johannes Hammel; DarstellerInnen: Anja Plaschg (Ingeborg Bachmann), Laurence Rupp (Paul Celan); (DCP; 16:9; Farbe; 89min).


  
Filmplakat