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LIEBE MÖGLICHERWEISE

R: Michael Kreihsl

Eine Handvoll ganz normaler Menschen, auf der Suche nach Liebe, Erlösung, Glück, vielleicht. Es gibt diese Vorstellung vom Erwachsen­sein, die man nur als Kind hat: Erwachsene denken logisch, haben einen Plan, navigieren die gefährlichen Tiefen und Untiefen des Le­bens mithilfe vernünftiger Entscheidungen, und vor allem: Sie kennen sich aus. Welch ein Irrtum. Das weiß jeder, der über 20 Jahre alt ist.
Da ist also der verheiratete Familienvater, der sich nach seiner völlig überraschenden Kündigung in die maßlos aufregende Geliebte seines Freundes verschaut.
Da ist seine Frau, eine Ärztin, die sich fragt, warum es bei ihr nie klappt und schon einmal anfängt, die Sachen ihres zukünftigen Ex­mannes in Kisten zu packen. Seit Monaten hat sie denselben deprimierenden Traum. Und eigentlich würde sie gern seinen Freund küssen.
Da ist ihr Patient, der 14-Jährige, der nach einer dummen Aktion in ein Auto gelaufen ist und seither im künstlichen Koma liegt. Seine verzweifelte Mutter harrt an seinem Krankenbett aus. Wäre da nicht dieser fremde junge Mann, der ihr zur Seite steht, wäre sie ganz allein.
Da ist der alte Witwer, der einmal eine Berühmtheit war und inzwischen einsam und zunehmend vergesslich in seiner Wohnung sitzt. Er kauft Stützstrümpfe, hätte aber lieber eine Pistole. Die Patienten­ver­fü­gung hat er schon unterschrieben.
Jeder lebt für sich allein, und doch hängen alle Schicksale zumindest über zwei Ecken zusammen und mit Nick Hornby teilt der Film die Erkenntnis, dass es gefährlich wird, wenn Männer Mixtapes basteln. In der literarischen Form würde man sagen: Raymond Carver meets Elizabeth Strout. (nach: www.film.at; www.moviemento.at)

Österreich 2016; Regie & Buch: Michael Kreihsl; Kamera: Reinhold Vor­schnei­der; DarstellerInnen: Devid Striesow (Michael), Silke Bodenbender (Mo­­­nika), Norman Hacker (Roland), Edita Malovcic (Leila), Otto Schenk (Walter), Gerti Drassl (Mutter), Jana Naomi McKinnon (Viktoria) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 89min).


  
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