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PATERSON

R: Jim Jarmusch

Der Busfahrer Paterson beginnt an seiner Sinneswahrnehmung zu zweifeln: Er sieht überall Zwillinge. Sein Leben ist bestimmt von liebgewonnener Routine, welche immer häufiger von inspirierenden Irri­ta­tionen durchbrochen wird. Sie sind der Stoff, aus dem Paterson sei­ne Gedichte formt.
Der neue Jim Jarmusch Film, ein Anti-Amerikanischer Traum, mutet wie eine zen-buddhistische Übung in Langsamkeit, ritualisierter Wie­der­holung und Geduld an, in der die kleinen und subtilen Momenten große Bedeutung erhalten. Die Wiederholung der alltäglichen Abläufe lässt feine Variationen und Veränderungen erkennen, ohne dass diese in dramatischen Handlungsverläufen geschildert werden müssen. Adam Driver (Paterson) – bekannt für große Gesten, expressive Mi­mik und exzentrische Eloquenz – untergräbt mit seinem zurückgenom­menem Spiel die Erwartungen. Das Zentrum bilden vielmehr die tragikomischen Situationen, die sich am Rande ereignen. So wie Patersons hypochondrischer Arbeitskollege Donny, der ihm jeden Morgen von den neuen Dramen seines Lebens wie dem Diabetes seiner Katze berichtet. Wir sehen eine filmgewordene Bluesform, welche diese Per­so­nen amüsiert verfolgt, aber mit ernsthaftem Respekt behandelt. Eine sublime Ode an die Gewöhnlichkeit und lebensnotwendige Erho­lungs­pause vom Superheldenkino?
In PATERSON wimmelt es von klassischen Jarmusch-Zitaten vergan­ge­ner Dekaden. Von den langen statischen Einstellungen und archetypischen Tracking Shots, welche die Straßenbilder einfangen, über die verschrobenen Dialoge, denen Paterson in seinem Alltag begegnet, hin zu einer Spoken Word Darbietung des Wu-Tang Clan Mit­glieds Method Man. Diese wirken wie Randnotizen für Jarmusch-Kenner. (aus: berliner-filmfestivals.de; www.kino-zeit.de; www.nzz.ch; www.sueddeutsche.de; www.critic.de)

Frankreich/Deutschland/USA 2016; Regie & Buch: Jim Jarmusch; Kamera: Fre­­derick Elmes; DarstellerInnen: Adam Driver (Paterson), Golshifteh Farahani (Laura), William Jackson Harper (Everett), Chasten Harmon (Marie), Jared Gil­man (Student), Method Man (Cliff Smith), Barry Shabaka Henley (Doc) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 113min; englische ORI­GINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat