WILDR: Nicolette Krebitz Anni ist IT-Spezialistin, dient ihrem Chef Boris aber meistens dazu, ihn im Büro mit Kaffee zu versorgen. Die junge Frau lebt allein in Halle in einer Wohnung im Plattenbau und versichert ihrer jüngeren Schwester Jenny zu Beginn via Skype: „Ich bin okay hier!” Als sie auf dem Weg zur Arbeit einen Wolf sieht, wird Anni aus ihrer Lethargie gerissen. Sie entwickelt eine Obsession für das Tier, die sich zunächst darin äußert, dass sie selbst animalisches Verhalten zeigt – etwa den Mond anheult – und im Supermarkt sowie der Tierhandlung Futter für den Wolf besorgt, um ihn abermals anzulocken. Als sich ihr die Chance bietet, betäubt sie das Raubtier und schleppt es in ihre Wohnung.
(nach: www.kino-zeit.de)
„In Nicolette Krebitz’ herausragendem Film WILD verguckt sich eine Frau in einen Wolf und riskiert alles, um mit ihm zu leben. Ein großartig verstörender Blick auf die Liebe und die Welt. Krebitz’ souveräne Regie und ihre spärlichen, dafür aber grandiosen Dialoge verleihen jeder dieser Szenen Reiz. Und die brillante Lilith Stangenberg kann in jeder dieser Szenen eine andere Facette ihres schauspielerischen Könnens auffahren.” (Hannah Pilarczyk, www.spiegel.de)
„Dieser Film verwirrt, irritiert, überwältigt – und überzeugt – wie kein anderer aus Deutschland seit Langem. Und vor allem: Er verführt. (…) Hier wildert hier eine junge Frau rückhaltlos zum Wolfsmädchen aus. Wie Lilith Stangenberg das ohne jedwede Übertreibung in den Etappen zu dem ‚Tier, das ich also bin’ (Jacques Derrida) zeigt, ist schlicht atemberaubend.”
(Jan Schulz-Ojala, www.tagesspiegel.de)
Deutschland 2015; Regie & Buch: Nicolette Krebitz; Kamera: Reinhold Vorschneider; DarstellerInnen: Lilith Stangenberg (Ania), Georg Friedrich (Boris), Sike Bodenbender (Kim), Saskia Rosendahl (Jenny), Kotti Yun (Myong), Laurie Young (Tampi) u.a.; (DCP; 1:1,85; Farbe; 97min).
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