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ROCK THE KASBAH

R: Barry Levinson

Es gebe vier heilige Verbindungen, erklärt Richie Lanz (Bill Murray) dem schwer bewaffneten Söldner Bombay Brian (Bruce Willis), als sie gerade durch die afghanische Wüste fahren. „Eltern und Kind, Ehefrau und Ehemann, Priester und Beichtender. Und Manager und Künstler.” Und so fährt der erfolglose Musikmanager Richie mit seiner einzigen Klientin auf Afghanistan-Tournee, verliert dort zwar die Sän­gerin, findet in einer Höhle aber ein afghanisches Mädchen mit Goldstimme. Dieses will er zum ersten weiblichen Star der Casting­show „Afghan Star” machen, gegen den Widerstand ihres Vaters, ihres Dorfes und aller Konservativen im Land. Natürlich gibt er nicht auf, denn, wie gesagt, Manager und Künstler: eine heilige Verbindung.
Der Film basiert lose auf der Geschichte der afghanischen Sängerin Setara Hussainzada, die vor den Kameras der Castingshow ihr Kopf­tuch abnahm, daraufhin Morddrohungen erhielt, von den Taliban bedrängt, öffentlich verunglimpft und schließlich aus der Show gewählt wurde.
Mit seiner längst zum Markenzeichen gewordenen Aura des kauzigen, aber lässigen Sonderlings zieht Bill Murray auch in Nebenrollen alle Aufmerksamkeit auf sich (zuletzt etwa in Cameron Crowes wunderlichem ALOHA). Und wenn das Comedy-Urgestein den Part des Protagonisten innehat, dann wird der Film fast unweigerlich zur One-Man-Show. Ob der lethargisch-liebenswerte Richie heimlich am Fens­ter mit seiner Tochter redet, findige Deals mit der Prostituierten Merci (Kate Hudson) schmiedet oder vor befremdetem Paschtunen-Publi­kum plötzlich zum Rocker-Solo ansetzt: In diesen Momenten zählen nur noch Murray und seine augenzwinkernde Lässigkeit.
(nach: Die Presse / Printausgabe; welt.de)



USA 2015; Regie: Barry Levinson; Buch: Mitch Glazer; Kamera: Sean Bobbitt; Musik: Marcelo Zarvos; DarstellerInnen: Bill Murray (Richie Lanz), Zooey Deschanel (Ronnie), Bruce Willis (Bombay Brian), Kate Hudson (Merci), Leem Lubany (Salima) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 105min; englische ORIGINAL­FASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat