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LAST SHELTER

R: Gerald Igor Hauzenberger

Die dreimonatige Besetzung der Votivkirche im Jahr 2012/13 durch Asylwerber aus Pakistan und Afghanistan polarisierte die österreichische Öffentlichkeit. Kämpferisch und selbstbewusst formulierten die Geflüchteten Kritik am bestehenden Asylrecht und forderten ihren Platz in der Gesellschaft ein. JournalistInnen, PolitikerInnen und Stim­men aus der Zivilgesellschaft waren sich uneinig über die „Ange­mes­senheit” dieses politischen Aktivismus von Menschen, die bisher weitgehend als BittstellerInnen angesehen wurden. Von großem medialem Echo begleitet, harrten die Menschen in der Kirche aus und hungerten sich fast zu Tode. Aber was wurde eigentlich aus ihnen? Was geschah damals? Und danach? Diesen Fragen geht LAST SHEL­TER beschreibend, erinnernd und recherchierend nach und schlägt eine Brücke zwischen den damaligen Geschehnissen zur aktuellen, sogenannten Flüchtlingskrise. Und er stellt die Frage, wessen Krise das eigentlich ist.
Der Film spürt den Mechanismen nach, die bei immer mehr Men­schen zu einer schleichend eingetretenen Ablehnung der Flüchtlinge geführt haben: Es ist – wie so oft – nicht die Ratio, die Entscheidungen trifft, sondern der Bauch – und der ist in einem politisch aufgeheizten Reizklima sehr oft mit Verdauungsbeschwerden beschäftigt.
Hauzenberger folgte den Flüchtlingen drei Jahre lang mit seiner Kamera. Seine dokumentarische Arbeit ist mehr als eine Chronologie des Lebens von gescheiterten Hilfesuchenden – LAST SHELTER wird schnell zu einem zeitlosen Statement über den Kampf um Asyl, über Gerechtigkeit und den Rechtsstaat, über politische Systeme und ihre Bewahrer, über Menschen mit Mut und über Feigheit. Außerdem reflektiert der Film auch die aktuelle Lage in der Flüchtlingsdebatte: Er zeigt, wie hilflos eine hoch entwickelte Gesellschaft sein kann, wenn es darum geht, zwischen Hilfeleistung und vermeintlicher drohender Wohlstandsminderung abwägen zu müssen. (nach: viennale.at; diagonale.at; wienerzeitung.at)

Österreich 2015; Regie & Buch: Gerald Igor Hauzenberger; Kamera: Joerg Bur­ger, Matthias Gritsch, Gerald Igor Hauzenberger, Martin Klingenböck, Mu­stafa Nagvi; (DCP; Farbe; 103min; ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat