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YOUTH

EWIGE JUGEND

R: Paolo Sorrentino

Der Regisseur Paolo Sorrentino ist der große Gewinner beim Europäischen Filmpreis. Paolo Sorrentinos YOUTH ist der beste europäische Film des Jahres. Das Drama mit Michael Caine und Harvey Keitel in der Rolle sinnsuchender alter Männer holte Samstagabend (12. Dezember 2015) nicht nur die Königskategorie des Europäischen Filmpreises. Der 82-jährige Brite Caine wurde bei der Gala in Berlin zudem als bester Schauspieler geehrt, Sorrentino als bester Regisseur.
Ein Hotel, halb Luxus-Oase, halb Sanatorium, hoch oben in den Schweizer Zauberbergen: Zwei alte Männer sitzen nackt im Pool und reden über das Leben, dabei wandert der Blick des einen plötzlich ans andere Ende des Schwimmbeckens – und der Blick des zweiten folgt ihm sogleich: Dort steht sie, die wunderschöne, perfekte, prächtige Miss Universe, splitterfasernackt präsentiert sie ihre prallen Brüste und ihren Po. „Sie ist Gott!”, bricht es aus dem einen heraus.
Diese zwei alten Männer sind Fred (Michael Caine), ein erfolgreicher Dirigenten-Greis und Mick (Harvey Keitel), ein Hollywood-Dreh­buch-Senior. Sie sind dort, um dort über den Tod, die Liebe – und die Jugend zu plaudern.
EWIGE JUGEND ist eine ironisch-zynische Ode an die Jugend und die Schönheit, in der jedes kleinste Detail perfekt choreografiert ist: Die Bilder, die Gespräche und Figuren. Es dreht sich das Bühnen­karussell, während im Hintergrund die schönen reichen Hotelgäste tanzen; das Kuh-Orchester muht im Takt, als Fred auf einem Baum­stumpf Platz nimmt und beginnt, die Natur zu dirigieren und alle reihen sich ein: in eine Sauna-Polonaise
Sorrentino spielt die Jugend nicht gegen das Alter aus, ebenso we­nig wie den Pop gegen die ernste Musik. Beide Genres sind wichtig für den Film und Freds Chef d’Œuvre, die minimalistischen „Simple Songs”, ist am Ende gar nicht mal so unpoppig.
Im Grunde sieht man Zerrbilder, wenn man durch die Brille alter Män­ner blickt; alles ist zu künstlicher Symmetrie geordnet, aber alle wissen um die Verzerrung und die Künstlichkeit. Dadurch synchronisieren sich Melancholie – das ständige Bewusstsein darüber, was abhanden gekommen und was dem Verfall ausgesetzt ist – und Ironie; sie bilden ein Vexierbild.
(aus: cereality.net; filmstarts.de)

Italien/Schweiz/Großbritannien/Frankreich (2015); Regie & Buch: Paolo Sor­rentino; Musik: David Lang; DarstellerInnen: Michael Caine (Fred Bal­linger), Rachel Weisz (Lena Ballinger), Harvey Keitel (Mick Boyle), Jane Fonda (Bren­da Morel), Robert Seethaler (Luca Moroder), Luna Zimic Mijovic (Masseuse), Tom Lipinski & Alex Beckett & Nate Dern & Chloe Pirrie & Mark Gessner (div. Schriftsteller), Paloma Faith (sie selbst) u.a.; (DCP; 1:2,35; Far­be; 124min; englisch-spanisch-schweizerdeutsche ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat