VON MENSCHEN UND PFERDENHROSS Í OSS R: Benedikt Erlingsson In Island gehört das Klappern von Ponyhufen zum Leben wie die Ausrichtung der Ferngläser zum Zweck der gegenseitigen Ausforschung. Und es gibt viel zu sehen auf dem Lande, wo sonst kaum was los ist: Da reitet ein reicher Farmer auf seiner Lieblingsstute zu seiner Angebeteten, oder ein Trinker muss unbedingt zu einem russischen Schiff schwimmen, auf dem es den allerbesten Wodka geben soll. All die kleinen Geschichten spielen in einer dünn besiedelten Gegend am Meer, wo der ständige Wind und ein raues Klima das Leben der Bevölkerung bestimmen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die mit Pferden leben oder mit ihrer Hilfe überleben. (aus: www.programmkino.de)
Während die Anfangsepisoden noch nahelegen, dass die Tiere in Erlinssons Film in erster Linie als symbolischer Spiegel unterdrückter menschlicher Triebe dienen, so wird diese Lesart im Folgenden unterwandert. Die Beziehungen zwischen Pferden und Menschen erweisen sich als uneindeutiger und komplexer und die Episoden sind immer mehr als bloß eine zeichenhafte Wiederkehr der vorhergegangen. Ebenso vielschichtig gibt sich der Film in Hinsicht auf Genre und Tonart: Ein wenig zaghafter Gruselfilm, der ebenso von sozialen wie körperlichen Schrecken berichtet, scheint sich hier mit einer lakonisch distanzierten Komödie zu verflechten, bei dem Horror und Humor nicht mehr zu unterscheiden sind. (aus: www.filmgazette.de) Island/Deutschland 2013; Regie & Buch: Benedikt Erlingsson; Kamera: Bergsteinn Björgúlfsson; DarstellerInnen: Ingvar E. Sigurðsson (Kolbeinn), Charlotte Bøving (Solveig), Steinn Ármann Magnússon (Vernhardur), Kristbjörg Kjeld (Hildur), Helgi Björnsson (Egill), Sigríður María Egilsdóttir (Jóhanna) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 81min; mehrsprachige ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
| |
|