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SLOW WEST

R: John Maclean

Romantisch-verklärte Darstellungen des Wilden Westens gibt es genug. In SLOW WEST wird mit solchen Klischees recht knackig aufgeräumt – und nebenbei mit großer Hingabe und unverstellter Sicht vom Gründungsmythos der USA erzählt. Als der 16-jährige Jay Cavendish im Jahr 1870 aus Irland nach Amerika kommt, um nach seiner großen Liebe Rose zu suchen, sieht er schnell ein, dass er in dieser unbarmherzigen Welt mit seiner vertrauensselig-optimistischen Art nicht lange überdauern wird. Und selbst als er den ruppigen Silas bezahlt, damit ihn dieser sicher an sein Ziel bringt, erhöhen sich seine Überlebenschancen nur minimal, denn der als Führer angeheuerte Kopfgeldjäger verfolgt seine eigene geheime Agenda.
In der allerersten Szene des Films liegt Jay nachts Wache und zielt mit seinem Revolver auf Sterne, die daraufhin zu leuchten beginnen. Nur wenige Filmminuten später wird der unbedarfte Träumer mit derselben Waffe einer aus Verzweiflung stehlenden Frau aus kurzer Distanz in den Rücken schießen – und es wird keine große Sache sein, obwohl vor der Tür ihre zwei kleinen Kinder auf sie warten. Faire Duelle gibt es in SLOW WEST eigentlich nie, und wenn es dann zum großen Finale kommt, hat Regisseur John Maclean seinem Publikum – genau wie Jay – längst alle Illusionen ausgetrieben. Trotzdem gelingt es ihm, mit dem konkreten Ablauf der Ereignisse und vor allem der Rollenverteilung die Erwartungen der Zuschauer noch einmal konsequent zu unterlaufen und damit den letzten Sargnagel in die Idee des romantischen Helden zu schlagen. (nach: filmstarts.de)

Großbritannien/Neuseeland 2015; Buch & Regie: John Maclean; Kamera: Rob­bie Ryan; DarstellerInnen: Kodi Smit-McPhee (Jay Cavendish), Michael Fass­bender (Silas Selleck), Ben Mendelsohn (Payne), Caren Pistorius (Rose Ross), u.a.; (DCP; 1:1,66; Farbe; 84min; englisch-französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat