VON JETZT AN KEIN ZURÜCKR: Christian Frosch In VON JETZT AN KEIN ZURÜCK erzählt Regisseur Christian Frosch eine Parabel auf die gesamtgesellschaftlichen Zustände der bewegten Jahre um 1968 – und von den Folgen. Programmatisch am Anfang seiner Gesellschaftskritik im zeithistorischen Gewand steht Freddy Quinn mit der Anti-Protest-Ballade „Wir” von 1966, die gut zu den Anpassungsschwierigkeiten der Hauptfiguren Rosemarie (Victoria Schulz) und Martin (Anton Spieker) passt.
Rosemarie nennt sich Ruby, will Sängerin werden und verguckt sich in den verwegenen Martin aus der Nachbarschaft. Rubys streng katholischer Vater (Ben Becker) beäugt die Liebelei allerdings mit Argwohn: Der unstete „Gammler“ Martin, der eine Karriere als Schriftsteller anpeilt, passt nämlich so gar nicht in die Vorstellungen, die der Vater anno 1967 in der westdeutschen Provinz hegt.
Eine Dekade später ist Ruby eine dem Alkohol zugeneigte Schlagersängerin aus der zweiten Reihe, während der auf die schiefe Bahn geratene Martin im Knast steckt. Christian Frosch lässt keinen Zweifel aufkommen, dass es das gesellschaftliche Korsett war, an dem die Träume der Freigeister zerschellten.
Unprätentiös und ohne Effekthascherei blättert der Film ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte auf, das erst in jüngster Zeit etwas Aufmerksamkeit erhält. Dafür hat Regisseur Christian Frosch lange recherchiert. (nach: filmstarts.de, kunstundfilm.de) Deutschland 2014; Regie & Buch: Christian Frosch; Kamera: Frank Amann; DarstellerInnen: Victoria Schulz (Ruby); Anton Spieker (Martin); Ben Becker (Rubys Vater); Walfriede Schmitt (Schwester Agathe), Erni Mangold (Mutter Benedikta) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe & Schwarzweiß; 108min).
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