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PAPUSZA

R: Joanna Kos-Krauze & Krzysztof Krauze

Die fahrenden Roma und das fixierte, geschriebene Wort: Auf den ersten Blick passt das nicht wirklich zusammen. Doch die Roma-Poetin Bronislawa Wajs, genannt Papusza („Puppe”), hebt diese klischeehafte Wahrnehmung auf.
Als junges Mädchen wird Papusza an einen deutlich älteren Mann zwangsverheiratet, doch sie kann ihm keine Kinder gebären. Dass sie als einzige in der reisenden Gemeinschaft lesen und schreiben kann, macht dies nicht besser. „Hättest Du mal lieber gelernt, wie man Kinder bekommt”, beschimpft sie ihr Ehemann. Einzig der Pole Jerzy Ficowski, der sich in der Roma-Gruppe für zwei Jahre vor der Polizei versteckt, erkennt das Talent der jungen Frau. Er ist es auch, der einige Jahre später ihre Gedichte sowie eine Abhandlung über die Roma veröffentlicht, inklusive dem ersten Wörterbuch der Roma-Sprache. Die Gemeinschaft fühlt sich von Papusza verraten und reagiert mit Aggression gegen die Dichterin. Von Familie und Freunden verstoßen, droht sie an ihrem eigenen Talent zu zerbrechen.
In malerischen Schwarzweiß-Aufnahmen erzählt PAPUSZA eine außergewöhnliche Geschichte mit einer außergewöhnlichen Musik. Die Gedichte der „echten” Papusza wurden in Polen musikalisch interpretiert und bilden die Grundlage für einen fantastisch-schönen Soundtrack, bei dem auch traditionelle Roma-Klänge nicht fehlen. Den FilmemacherInnen gelingt es zudem, den Zuschauer mit einer glaubwürdigen Ausstattung in die verschiedenen Epochen des 20. Jahrhunderts zu entführen. Die Schwarzweiß-Ästhetik und die wohlkomponierten Bilder sind gut durchdachte Kunstgriffe. PAPUSZA versucht kein realistischer Historienfilm zu sein, sondern steht zu seiner Melodramatik, und es ist ebene jene Kohärenz und Ehrlichkeit, aus der das Konzept trotz all seiner Romantisierung der Ereignisse letztlich Überzeugungskraft gewinnt. (nach: programmkino.de)

Polen 2013; Regie & Buch: Joanna Kos-Krauze & Krzysztof Krauze; Kamera: Krzysztof Ptak; DarstellerInnen: Jowita Budnik (Papusza), Zbigniew Wa­­lerys (Dionizy Wajs), Antoni Pawlicki (Jerzy Ficowski), Andrzej Walden (Julian Tuwim) u.a.; (DCP; 1:1,85; Schwarzweiß; 131min; teils polnische ORIGINALFASSUNG – teils in Romani – MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).


  
Filmplakat