ROSI, KURT UND KONIR: Hanne Lassl „Es ist bei einer Firmenfeier gewesen. Da kam es zum Streit mit dem Kellner, weil das Wort mit dem großen ‚T’ auf der Speisekarte für etwas anderes stand, als Koni angenommen hatte. Die Blöße, nicht weiter als bis zum ‚T’ lesen zu können, wollte er sich nicht geben. Kurt hingegen konnte sich immer auf die Hilfe seines Vaters verlassen. Aber seit dessen Tod muss sich der Alleinerzieher nun andere Unterstützung suchen. Und Rosi, die erst kurz vor der Hochzeit gelernt hat, ihren Namen zu schreiben, will ihren Freunden nach einem Zerwürfnis nun schriftlich ihren Dank ausdrücken.” (Der Standard, 12.3.2015)
Rosi, Kurt und Koni sind funktionale AnalphabetInnen und verfügen nur über sehr rudimentäre Lese- und Schreibkompetenzen. Sie müssen Wege finden, um sich in der durch Schrift und Vorschrift geprägten Welt zurechtzufinden. Und sie besuchen Kurse der Basisbildung, um das zu erlernen, was sie in neun Pflichtschuljahren nicht gelernt haben.
In einer Gesellschaft zu leben, in der es als Selbstverständlichkeit gilt, lesen und schreiben zu können, sind Hürden vorprogrammiert. Über zwei Jahre hat Hanne Lassl die ProtagonistInnen durch ihren Alltag begleitet. Der Dokumentarfilm erzählt von ihren Wünschen, blickt humorvoll auf ihre Stärken, lässt uns in manchen Momenten schmunzeln über ihre Schwächen. Aber nie werden Rosi, Kurt und Koni vorgeführt. Vielmehr begleitet der Film sie in ihrem Kampf um Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. (nach: stadtkinowien.at) Österreich 2014; Regie & Buch: Hanne Lassl; Kamera: Helmut Wimmer; (DCP; Farbe; 81min).
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