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OLYMPISCHES DORF - AM RAND DER STADT

R: Anna Greissing und Georg Rainalter

„Innsbruck ist gewuchert, an einer Stelle aufgeplatzt.” So beschrieb der ehemalige Jugendbetreuer Marco Nicolussi das Olympische Dorf. Wenn man sich Luftbilder der Stadt Innsbruck ansieht, versteht man, was er meint.
Ursprünglich als Unterkünfte für die Sportler der Olympischen Win­te­rspiele 1964 und 1976 gebaut, wurden die Wohnblöcke des Olym­pischen Dorfes nach den jeweiligen Sportevents für erschwingliche Mieten an finanziell schwache, oft sehr kinderreiche Familien vermietet. So erreichte das O-Dorf in nur wenigen Jahren mit 10.000 Menschen die Einwohnerzahl einer Kleinstadt. Die Bewohner lebten jedoch auf engem Raum in einer künstlich erschaffenen Nachbarschaft zusammen. Neben Kritik an der Architektur der Hochhäuser entwickelte sich das O-Dorf schon Ende der siebziger und speziell im Laufe der achtziger Jahre zu einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Durch die soziale Benachteiligung wuchsen viele Kinder und Jugendliche in zerrütteten Verhältnissen auf. Von den Bewohnern anderer Stadtteile als „Rattler” und „Karner” bezeichnet, litten sie außerdem im Rest der Stadt unter dem Stigma des „O-Dörflers”. Zugleich stieg zu dieser Zeit der Umlauf von Drogen in Innsbruck, die ihren Weg vor allem auch ins O-Dorf fanden. Die Presse berichtete damals vom O-Dorf als „Klein-Manhatten”, „Stadtrandsiedlung” oder „Ghetto”, in dem die Kinder „kaputt werden” (Kurier, 1991).
In ihrem Erstlingswerk machten sich Anna Greissing und Georg Rainalter, der selbst im Olympischen Dorf aufgewachsen ist, 2013 auf eine filmische Spurensuche. Das Ergebnis ist eine Aufarbeitung der Geschichte des O-Dorfs und der Versuch herauszufinden, worin sich die oft negative Wahrnehmung dieses Innsbrucker Stadtteils begründet, und wie sich dieser in den letzten 50 Jahren verändert hat.
- Die Idee zum Film war Preisträger des Fördertopfs stadt_potenziale 2012 und wurde mittels Finanzierung der Stadt Innsbruck und des Landes Tirol umgesetzt.

Österreich 2014; Buch & Regie: Anna Greissing und Georg Rainalter; Kamera: Anna Greissing, Georg Rainalter, Florian Tschörner, Schnitt: Florian Tschörner; Ton: Felix Sterzinger; (DCP – von Video übertragen; 16:9; Farbe; 49min).


  
Filmplakat