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THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAYE

R: Marie Losier

Der Wunsch, eins zu werden, bringt Genesis und Lady Jaye mit der Zeit so weit, die Grenzen ihrer Körper zu überschreiten und durch Kleidung, Styling und Operationen ein „pandrogynes Drittes“ hervorzubringen, das eine Mischung beider darstellt. Das Kunst-, Lebens- und Liebesprojekt „Breyer-P-Orridge“ fand nach 15 Jahren durch den plötzlichen Tod von Lady Jaye ein Ende oder doch nicht?
Die französische Filmemacherin Marie Losier begleitete das ungewöhnliche Künstler_innen- und Liebespaar über mehrere Jahre hinweg mit ihrer Kamera und dokumentierte Konzerte, Performances, Gespräche in der Küche, ... Genesis P-Orridge stellte sein eigenes umfangreiches Archiv zur Verfügung. So entstand ein intimes, zugleich verspieltes Portrait zweier Menschen, die im Leben und Schaffen an ihre Grenzen gehen. Marie Losiers „dokumentarische Collage ist keine angestrengte Analyse von Geschlechteridentitäten, keine klassische Musikdokumentation, keine Freakshow. Die Regisseurin kommt den beiden Menschen, die sie portraitiert, spürbar nahe. Über die eigenwillige Form zieht sie den Zuschauer (sic) mit in eine praktizierte Einheit von Kunst und Leben: Found Footage wird kompiliert mit reinszenierten Passagen, unterschiedliches Filmmaterial trifft auf eine bruchbetonte Montage, das rhythmische Pulsieren der Musik wird in filmische Strukturen übersetzt. Vielleicht ist das der eine Weg, diese ‚größte Liebesgeschichte aller Zeiten’ [‚greatest love story of all time’] zu erzählen", so die Begründung der Caligari Filmpreis-Jury (www.arsenal-berlin.de).
Marie Losier konnte auf der Berlinale auch die Herzen der international besetzten Teddy Award Jury erobern. Die Teddy Awards zeichnen Filme und Personen aus, die queere Themen auf einer breiten gesellschaftlichen Ebene kommunizieren. „THE BALLAD OF GENESIS AND LADY JAY ist eine Liebesgeschichte und ein Portrait zweier Leben, die die transformativen Kräfte von Liebe und Kunst illustrieren. […] Der Film dokumentiert eine wahrlich neue Form von romantischem Bewusstsein, einer die mit Trotz der täglichen Dehumanisierung des Körpers durch Werbung und Pornographie entgegen tritt.“ (Jurybegründung)
Marie Losier wurde 1972 in Frankreich geboren. Nach einem Literaturstudium in Nanterre und einem Studium der Bildenden Künste in New York begann sie Filmportraits von Künstler_innen, Musiker_innen, Filmemacher_innen wie Mike and George Kuchar, Guy Maddin, Richard Foreman, Tony Conrad and Genesis P-Orridge zu drehen. Ihre Arbeiten werden regelmäßig in prestigeträchtigen Museen präsentiert und auf wichtigen Filmfestivals gezeigt (Tate Modern, Withney Biennial, MOMA, Centre Georges Pompidou, Tribeca, Berlin Film Festival, Rotterdam). Sie lebt und arbeitet als Filmemacherin und Kuratorien in New York.

Auszeichnungen (Auswahl): Teddy Award & Caligari Filmpreis – Forum, Berlinale 2011; Prix Louis Marcorelles & Prix Des Bibliothèques – Cinema du Reel (Frankreich); Audience Award – Bafici Filmfestival Buenos Aires (Argentina); Artistic Achievement Award – Outfest Film Festival (USA); Grand Prize – Indilisboa (Portugal);




USA/Frankreich 2011; Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ton: Marie Losier; Musik: Genesis Breyer P-Orridge, Psychic TV; Mitwirkende: Genesis Breyer P-Orridge, Lady Jaye Breyer P-Orridge, Big Boy (Breyer P-Orridge), Tony Conrad, Gibby Haynes, Clyde Magid, Caresse P-Orridge Balpazari, Peaches, u.a.m.; (DCP; Farbe; 75min; englische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).