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TOUT EST PARDONNÉ

ALLES IST VERGEBEN

R: Mia Hansen-Løve

Beinah heitere Tage einer Kindheit in Wien: Die 6-jährige Pamela spaziert mit ihren Eltern Annette und Victor durch die Innenstadt, den Prater, die Donau entlang. Bald zieht die Familie nach Paris und das sensible Gleichgewicht des Paares gerät endgültig ins Wanken. Verunsicherungen und Konflikte verstärken sich. Annette, aus gutbürgerlichem Elternhaus, möchte wieder zurück nach Wien, während in Victors Leben seine Ambitionen als Schriftsteller kleiner und die Abhängigkeit von Drogen immer größer werden. Die Lebensentwürfe von Annette und Victor sind zu unterschiedlich, die Spannungen zwischen den beiden werden zunehmend unerträglich, es kommt zum Bruch. „Tout est pardonné entwirft sein Drama nur dem ersten Anschein nach linear. Es gibt darin keine kausalen Verbindungen, keine Fehlleistungen, die zu Konsequenzen führen, sondern ein diffuses Unbehagen, das sich immer mehr aufbäumt. Die zeitlichen Ellipsen, die Hansen-Løve einfügt, gestatten den Figuren eine Autonomie, die die Charaktere noch undurchdringlicher erscheinen lassen.“ (Dominik Kamalzadeh / DER STANDARD, 21.8.2009)
11 Jahre später: Pamela ist mittlerweile 17 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter in einer Patchwork-Familie, nach wie vor in Paris. Eines Tages taucht Victor auf und versucht, den Kontakt mit seiner Tochter wieder aufzunehmen. Eine zarte Annäherung beginnt. „Ein scheues Wiedersehen, das - durch den Perspektivwechsel auf die Tochter - der Vergangenheit plötzlich ihre Schwere zu nehmen vermag.“ (D. K. / DER STANDARD) Verstehen und Verzeihen scheinen auf beiden Seiten wieder möglich. „Mia Hansen-Løve inszeniert ihren beeindruckenden Debütfilm mit Sensibilität und Leichtigkeit, lässt immer genug Platz für die leisen Zwischentöne in der Erzählung und kann auf wunderbare Dialoge bauen. TOUT EST PARDONNÉ ist ein trauriger, aber zugleich unglaublich optimistischer Film, der auch davon berichtet, das wirklich Wichtige im Leben erkennen zu können." (Viennale)
Marie-Christine Friedrich, in Österreich v. a. als TV-Schauspielerin bekannt – wurde in Gijón als Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Die DarstellerInnen „[…] überzeugen gerade in den leisen Szenen. Schöne Bildkompositionen in Wien wie Paris wirken zeitlos, wie auch der Film selbst.“ (OÖN Filmkritik)

Frankreich 2007; Regie & Buch: Mia Hansen-Løve; Kamera: Pascal Auffray; Schnitt: Marion Monnier; Ton: Vincent Vatoux, Olivier Goinard; DarstellerInnen: Paul Blain (Victor), Marie Christine Friedrich (Annette), Constance Rousseau (Pamela, 17 Jahre), Victoire Rousseau (Pamela, 6 Jahre), Carole Franck (Martine), Olivia Ross (Gisèle), Alice Langlois (Judith), Elena Fischer-Dieskau (Nektar), Franz Buchrieser (Fritz), u.a.m. (35mm; 1:1,66; Farbe; 105min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN). Mia Hansen-Løve, geb. 1981, stand früher selbst vor der Kamera (in Olivier Assayas „Fin aout, debut septembre" und „Les destinees sentimentales"). Sie ist bisher vor allem als Publizistin und Filmkritikerin des renommierten Filmmagazins „Cahiers du cinéma“ in Erscheinung getreten. Ihre jüngste Regiearbeit „Le pere de mes enfants" (2009) wurde in Cannes - Sektion „Un Certain Regard" - mit dem Special Jury Prize ausgezeichnet. Auszeichnungen: Bester Debutfilm - Prix Louis Delluc 2007; Beste Schauspielerin (Marie-Christine Friedrich) - Internationales Filmfestival Gijón 2007